Zur Geschichte der Arboreten...

Historischer Gartenplan Schloß Eichtersheim
Historischer Gartenplan Schloß Eichtersheim

Die ersten Arboreten entstanden schon im 15 Jahr- hundert in Form von Parks und Gärten mit Baumbestand. Die Gründe hierfür lagen in der Sammel- leidenschaft der Besitzer, der Freude an Gehölzen aus anderen Regionen der Erde und dem wissenschaftlichen Interesse an der Anbaufähigkeit neuer Baum- und Straucharten. Eines der ältesten Arboreten, welches bis heute besteht, ist das in Trsteno (Kroatien) von 1492. Mit der Entdeckung Amerikas gelangten über England viele nordamerikanische Baum- und Straucharten nach Europa und führten zu einer größeren Bandbreite an Gehölzsortimenten in den Gartenanlagen.

1776 wurde im Schlosspark zu Schwetzingen das „Arborium Theodoricum“ („Arboretum“ genannt) angelegt. Die dortige Fasanerie wurde bald darauf in das „arboretum des plantes extrangère...“ verwandelt, das zum Forstbotanischen Garten erweitert wurde. Vom nördlichen Tor dieser Anlage hat sich bis heute die vergoldete Inschrift „Arboretum“ aus dem Jahr 1810 erhalten. Zu Beginn des 19.Jahrhunderts wurde es allgemein üblich, dass man eine zusammengetragene Sammlung von Gehölzen als Arboretum bezeichnet. 

J.C.Loudon verwendete 1838 zum ersten Mal den Begriff „Arboretum“ für die in Großbritanien kultivierten Gehölzarten in seinem Werk „Arboretum et fruticetum britannicum“. Im Laufe des 19. Jahrhunderts bürgerte sich der Begriff Arboretum (teils Arboret) auch in Deutschland (1842, Meyers Conversations-Lexicon) ein. Vorher verwendete man den Begriff „wilde Baumzucht“. 

Mit der Verbreitung des englischen Landschaftsgartens nahmen die Arboreten einen Aufschwung in Deutschland. Häufig waren sie mit Baumschulen verbunden. 

Zu dieser Zeit schuf in Deutschland Eduard Petzold als Parkdirektor des Prinzen Wilhelm Friedrich Karl von Oranien-Nassau in Muskau ein bedeutendes, nicht mehr existentes Arboretum, mit einer Vielzahl rarer und ausländische Baumarten (Sein Werk „Arboretum muscaviense“ von 1846).

Staatsforst Burgholz in Wuppertal
Blick über den Staatsforst Burgholz in Wuppertal

Weitere bekannte Arboreten diesewr Zeit sind das 1879 gegründete Arboretum der Baumschulfirma Späth in Berlin, sowie das Arboretum des Rittergutsbesitzers G. Dieck in Zöschen bei Merse- burg (1874). Ab 1887 wurde dieses umbenannt in „National Arboretum“ und gehörte damals mit zeitweise 6.000 Arten und Sorten von Bäumen und Sträuchern zu den reichsten Deutschlands. Beide Arboreten dienten als Versuchs- und Schauanlage für ihre Gehölze (besonders für neu eingeführte und gezüchtete Sorten).

 

Im Staatsforst Burgholz in Wuppertal befindet sich heute das flächenmäßig größte (ca. 250 Hektar), forstwissenschaftlich betrie- bene Arboretum Deutschlands. Gegründet wurde es 1958. Aus drei Kontinenten importierte Gehölze werden hier auf ihre Umweltverträglichkeit und ihr Wachstumsverhalten in der mitteleuropäischen Klimazone untersucht.