Park Hohenrode
99734
Nordhausen
Kontakt
Telefon:
+49 361 8816-70
Fax:
+49 361 8816-70
Ansprechpartner:
Gisela Hartmann
Telefon:
+49 361 8816-70
Anfahrt
http://www.parkhohenrode.de/
1874 errichtete der Nordhäuser Tabakfabrikant Cark Kneiff vor den Toren der Stadt in idyllischer Hanglage eine Villa mit Park. Architekt war der berühmte Ludwig Bohnstedt aus Gotha; den Park legte der bekannte Frankfurter Gartenkünstler Heinrich Siesmayer im Stil eines englischen Landschaftsgartens an. Er pflanzte überwiegend einheimische Gehölzarten wie Ahorne, Linden, Ulmen und Eichen, darunter auch rotblättrige und panaschierte Arten. Besondere Akzente schuf Siesmayer mit Gruppen von weißblühenden Rosskastanien und Trompetenbäumen in Sichtweite der Villa.

Carl Kneiff begann nur wenige Jahre später, den Park als Arboretum zu verwenden. Nach und nach kamen seltene Bäume und Sträucher nach Hohenrode. Unter den vielen besonderen Gehölzen, die die alten Listen aufzeichnen, bilden Eichenarten, Ahornarten, Kastanien und Magnolien einen gewissen Schwerpunkt, aber es gab wohl keine Baumgattung, von der nicht mindestens zwei verschiedene Arten vorhanden waren. 

Sein Sohn Fritz Kneiff (1864–1944) war ebenfalls begeisterter Gehölzsammler und ließ daher ab 1904 den Park durch Philipp Siesmayer nach Osten hin erweitern. Der alte Park war nun überfüllt mit den groß gewordenen Gehölzschätzen seines Vaters. Einige Bäume aus diesem Teil wurden als Großbäume verpflanzt und haben die Zeiten bis heute überdauert.

Eigens für die Baumsammlung wurde in dem jüngeren, etwa vier Hektar großen Parkteil eine Beregnungsanlage mit Pumpe und Zisterne eingebaut. Außerdem legte Fritz Kneiff hier eine kleine parkeigene Baumschule an. In zwei besonderen Pflanzflächen wurden die Gehölze erstmals nach ihrer Herkunft zusammengefasst, nämlich Westamerika (pazifische Küste) und Ostamerika (atlantische Küste).

Zu seinen besten Zeiten, in den 1930er Jahren, enthielt das Arboretum in Hohenrode überaus seltene Bäume und konnte sich mit botanischen Gärten messen. Von dem damaligen Schatz zeugen heute noch Baumlisten, die für die Erstpflanzungen maßgeblich sind. Auch heute noch ist die Zahl der dendrologischen Besonderheiten in Hohenrode außergewöhnlich. Die Bäume bestechen nicht nur durch Seltenheit, sondern auch durch ihren Alterswert.  Heute noch zu sehen ist ein Teil der Birkensammlung östlich der Villa. Hier steht auch ein 110 Jahre alter Fächer-Ahorn.

Von der Eichensammlung sind heute noch die Japanische Kaiser-Eiche und die Persische Eiche in der Nähe der Villa zu sehen. Entlang des Rundweges finden sich Flaum-Eichen, Säulen-Eichen, Sumpf-Eichen und mispelbärtige Trauben-Eichen. Weitere Arten finden sich im Park verstreut.

Die Ahornsammlung präsentiert sich heute neben dem oben erwähnten Fächer-Ahorn, noch mit vielen weiteren Sorten. Zu finden sind,  Französicher Ahorn, Nikko-Ahorn, Lorbergs Spitz-Ahorn, Feuer-Ahorn, Persicher Berg-Ahorn, Zoeschener Ahorn, Kaukasus-Ahorn, Kolchischer Spitz-Ahorn und weitere. Ebenso finden sich einige sehr schöne Exemplare von Buchen. Von der Magnolien-Sammlung zeugen heute nur noch eine Honiki-Magnolie und eine Tulpen-Magnolie. Beide stehen unweit der Villa. Erwähnenswert sind auch die seltenen Kastanien, besonders die Gelbe Rosskastanie und die Ohio-Roßkastanie mit ihren ungewöhnlichen Blüten.


Aus den früheren Sammlungen haben auch noch verschiedenartige Eschen, Robinien und Mehlbeeren überdauert, um nur einige zu nennen.

Daten & Fakten
Anlagenkategorie
  • eigenständiges Arboretum
  • mit Charakter des Siesmayer-Parks von 1874
  • Trägerschaft
  • Bürgerstiftung Park Hohenrode
  • Förderverein "Park Hohenrode" e.V.
  • Größe
  • ca. 10 ha
  • Gründungsjahr
  • 1874
  • Gründungsanlass
  • Errichtung der Villa und der Parkanlage als Familiensitz des Fabrikanten Kneiff
  • Historische Dokumente
  • Pflanzenlisten
  • Pflanzpläne
  • Gestaltungspläne
  • Denkmalschutz
  • Das Gebäude (Villa Kneiff) steht unter Denkmalschutz.
  • Ziel der Anlage
  • Erholung/Freizeit
  • Breitenbildung
  • Biodiversität
  • Artenzahl
  • ca. 250 Stk.
  • Aufbau der Sammlung
  • geografisch
  • ästhetisch
  • pflanzensoziologisch
  • Schwerpunkt der Sammlung
  • Laubbäume: Eichen, Ahorne und Kastanien
  • Sträucher: Weißdorne und Berberitzen
  • Koniferen: Fichten
  • Etikettierung
  • nicht vorhanden
  • Publikationen

    Bücher
     
  • Vogt, B. (Hrsg.: Wissenschaftsverein, Förderverein der Fachhochschule Nordhausen): Park Hohenrode Nordhausen; ISBN: 3-00-0087-13-3
  •  
    Wissenschaftliche Arbeiten
     
  • Vogt. B. (1994): Park Hohenrode Nordhausen – Geschichte, Bestand und Entwicklung eines Villenparks und Arboretums. Diplomarbeit, Hannover
  • Vogt. B. (1999): Park–Konzept für die Wiederherstellung des Villenparks Hohenrode in Nordhausen. Arbeit im Auftrag der Stadt Nordhausen mit Unterstützung des Landesamtes für Denkmalpflege Thüringen, Hannover
  •  
    Beiträge in Zeitschriften
     
  • Kneiff F.: Nordhausen im Auge des Dendrologen. In: Mitteilungen der Deutschen Dendrologischen Gesellschaft Nr. 31, 1921 (Jahrbuch), S. 199–204
  • Kneiff F.: Die verbreitetsten Arten der Gattung Ostrya. In: Mitteilungen der Deutschen Dendrologischen Gesellschaft Nr. 44, 1932 (Jahrbuch), S. 420
  • Kneiff F.: Krankheiten und Missbildungen. Frostschäden im Winter 1938/39. In: Mitteilungen der Deutschen Dendrologischen Gesellschaft Nr. 49, 1937 (Jahrbuch), S. 170
  • Kneiff F.: Erinnerungen und Erfahrungen meiner 60-jährigen Dendrologischen Aera. In: Mitteilungen der Deutschen Dendrologischen Gesellschaft Nr. 53, 1940 (Jahrbuch), S. 167–182 und 318–319
  • Kneiff F.: Was ist Carya alba. In: Mitteilungen der Deutschen Dendrologischen Gesellschaft
  • Fritz Kneiff / Hohenrode. In: Die Gartenschönheit, S. 194–196
  • Dendrologische Beobachtungen im Sommer 1915. In: Mitteilungen der Deutschen Dendrologischen Gesellschaft Nr. 24, 1915 (Jahrbuch), S. 279–281
  •  
    weitere Veröffentlichungen
     
  • Jahresbericht des Gymnasiums „Wilhelm von Humboldt“ . In: Humboldt-Blätter 2006 Nr.12 , S. 17
  • Erinnerungen Hans- Joachim Mund, Leben auf Hohenrode von 1919 bis 1945 auf CD, Vertrieb durch „Förderverein Park Hohenrode“ e.V.
  • Stade H.: Juwel der Gartenbaukunst, Unterwegs in der Thüringer Denkmal-Landschaft
  •  
    Bemerkenswerte Gehölze
    110 Jahre alter Fächer-Ahorn
    Championtrees
    Aesculus glabra, Ohio-Rosskastanie. Stammumpfang 2010: 120 cm. Höhe: ca. 10 m. Kronendurchmesser: ca. 8 m. Gestalt: ab 2,5 m Äste, ab 8 m zweistämmig.
    Öffnungszeiten
  • immer zugänglich
  • Eintritt
  • frei
  • Veranstaltungen
  • Konzerte, Parkfeste, Tag des offenen Denkmals
  • Arbeitseinsätze mit Kindern, Jugendlichen, Bürgern und Vereinsmitgliedern
  • Führungen
    nach Absprache
    Informationsmaterial
    Orientierung
    Wetterprognose vor Ort
    zuletzt aktualisiert am:17.07.2012